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Geschichte

Geschichte Obst- und Gartenbauverein Ellmendingen e.V.

 
Am 20.November 1927 versammelten sich einige Bürger im Rathaus, um die Gründung eines Wein- und Obstbauvereins vorzubereiten.
Ziel sollte letztendlich die Förderung des Wein- und Obstbaus in Ellmendingen sein. Zusätzlich versprach man sich - aufgrund der Vereinsorganisation - die Absatzmöglichkeiten der produzierten Produkte zu verbessern.
Die Versammlung beauftragte den späteren Bürgermeister Emil Drollinger, die weiter erforderlichen Schritte zur Vereinsgründung zu planen.
 
Danach fand am 04. Dezember 1927 die Gründungsversammlung des Wein-und Obstbauvereins Ellmendingen statt.
 
Im Rahmen dieser Gründungsversammlung wurden nachfolgende Bürger in die erste Verwaltung gewählt:

  • 1. Vorstand: Emil Drollinger
  • 2. Vorstand: Friedrich Karl Augenstein
  • Schriftführer : Friedrich Wilhelm Augenstein
  • Kassierer: Hermann Augenstein I
  • Beisitzer: Rudolf Egel, Hermann Augenstein II, Philipp Schneider, Wilhelm Schroth, Karl Christoph Schroth
Der Mitgliedsbeitrag wurde auf zwei Reichsmark festgelegt. 42 Bürger erklärten am Tag der Gründung ihren Beitritt.
 
Die anzustrebenden Ziele des neugegründeten Vereins wurden folgendermaßen definiert:
 
  • Die Förderung des Wein- und Obstbau in unserer Gemeinde.
  • Den Direktvertrieb der produzierten Erzeugnisse des Vereins zu organisieren.
  • Pflanzen, Dünge- und Spritzmittel im Kollektiv zu erwerben und den Preisvorteil an die Mitglieder weiterzugeben.
  • Regelmäßige Beratungsvorträge über Schnitt- und Pflegemaßnahmen, Feldbegehungen und Lehrfahrten durchzuführen.
  • Gegenseitiger Erfahrungsaustausch der Vereinsmitglieder.
1985 verstarb mit Wilhelm König das letzte Gründungsmitglied; er begleitete 14 Jahre das Amt als Schriftführer.

Vorstände seit Gründung des Vereins
 
1. 1927 –1937
Emil Drollinger
2. 1937 – 1948
Wilhelm Seemann
3. 1948 – 1972
Christoph Hobarth
4. 1972 – 1986
Herbert Seitz
5. 1986 - 2010
Walter Seemann
6. 2010 – 2021
Harald Groh
7. Seit 2021 Manfred Seitz
Nach und nach zeigten sich die ersten Erfolge der aktiven Vereinsarbeit.

Unter anderem konnte der damalige Wirteverein aus Pforzheim von der Qualität des Ellmendiger Schwarzrieslings überzeugt werden. Man vereinbarte eine enge und für beide Seite sehr fruchtbare Kooperation.
 
Preisempfehlungen für Wein und Obst wurden herausgegeben, vor allem wurde darauf geachtet, dass die Erzeugnisse nicht zu Schleuderpreisen verkauft wurden. Dies führte dazu, dass der Liter Wein einen festgelegten Markpreis in einer sehr engen Preisspanne zwischen 0,70 bis 1,00 Reichsmark beim Verkauf über den Verein erzielte.
 
Nach und nach wurde allerdings der Konkurrenzkampf immer größer, so dass der Bau einer Weinlagerhalle – heute Winzerhalle, und die Gründung einer Genossenschaft unumgänglich wurde. Die endgültige Genossenschaftsgründung zog sich über 5 Jahre hin. Einige Parteimitglieder versuchten dies zu verhindern. Letztendlich fand am 8. Februar 1938 die erste Generalversammlung statt. Ein Jahr später wurde die neue Winzerhalle errichtet. Bei der Gründungsfeier stiftete der Obst- und Gartenbauverein seinem ersten Ableger ein 2500 Liter fassendes Weinfass im Werte von damals 426 Reichsmark. Nachdem dem Verein seine Weinabteilung abhanden gekommen war, entschloss man sich den Vereinsnamen in Obst- und Gartenbauverein Ellmendingen zu ändern.
 
Während der Kriegsjahre ruhte das Vereinsleben fast ganz. Durch den engagierten Einsatz von Bürgermeister Drollinger war es dem Verein bereits 1947 möglich, an seine Mitglieder Jungbäume und Kunstdünger auszugeben.
 
Nachdem die Kriegsfolgen verdaut waren, nahm sich der Verein seine bisher größte Aufgabe vor. Man beschloss das Anlegen einer Obstanlage im Gewann Büchert und Arzt mit insgesamt 10 ha.

Der Anfang wurde im November 1960 mit mehreren Bodenproben und den Planierungsarbeiten unter dem damaligen Vorstand Christoph Hobarth und sehr vielen unermüdlichen Helfern sowie dem unvergessenen Ernst Ege gemacht.
Die erste Pflanzung wurde im Frühjahr 1961 vorgenommen. Abgeschlossen waren die Arbeiten einschließlich der Einzäunung im Jahre 1963.

Ernst Ege war der langjährige 1.Vorsitzende des Verbandes der Obst- und Gartenbauvereine Enzkreis- Pforzheim; und das nicht nur von Amts wegen sonder weit darüber hinaus. Sein Engagement für unseren Verein war sehr fruchtbar.
 
Die Vermarktung des anfallenden Obstes über den Verein war nicht mehr möglich. Deshalb wurde im Juni 1963 die Obstbaugenossenschaft gegründet. Die erste Verwaltung setzte sich aus dem gesamten Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins zusammen.
Inzwischen haben Obstbaugenossenschaft und Obst- und Gartenbauverein jeweils einen Vorstand, bei dem kein Mitglied mehr überschneidend tätig ist. So erreichte man eine saubere Trennung der beiden Organisationen.
 
Festzuhalten ist, dass der Start der Obstanlage durch den OGV finanziert wurde unter anderem mit Bodenuntersuchungen, einer Scheibenegge, einer Federzahnegge sowie dem noch heute funktionsfähigen Wasserfass. 1979 wurde vom OGV das Büro in der Obsthalle umgebaut. Dies zeigt die vormals äußerst enge Verbundenheit der beiden Organisationen.

Der Obst - und Gartenbauverein kann mit Stolz behaupten, dass er einer der fruchtbarsten Vereine in Ellmendingen ist; gibt es doch von ihm immer noch zwei Genossenschaftsableger!

Aufgrund des stetigen Wachstums war auch bei der Obstbaugenossenschaft die Erstellung einer Halle unumgänglich:
 
  • um zum einen die Obstannahme zu gewährleisten
  • Maschinen und Geräte unterzubringen
  • und nicht zuletzt um Feste zu feiern.
Der Obst- und Gartenbauverein hat auch in der Halle außerordentlich schöne Blumenschauen veranstaltet.
 
Wenn in diesem Rückblick auf 75 Jahre Vereinsgeschichte relativ wenige Namen erscheinen, rührt dies daher, dass es immer sehr viele Helfer gegeben hat, die mit gleichviel Energie die gemeinsame Vereinssache vorangetrieben haben.
 
Dennoch muss man im Zusammenhang mit der Erstellung der Obsthalle, der Anpflanzung und Pflege der Obstanlage die Namen Erich Augenstein und Heinz Kuhnle erwähnen. Ihr Engagement ist bis zum heutigen Tage unerreicht.
 
Neben den obligatorischen Obst- und Blumenschauen gab und gibt es in der Vereinsgeschichte vielfältige Aktivitäten, wie Lichtbildvorträge, Blumensteckkurse, Schnittkurse, Pflege am Kriegsdenkmal seit 1978, Beratung durch vom Verein bestellte Fachleute nach dem Umbau der Durlacherstrasse, der Ettlingerstrasse sowie der Pforzheimerstrasse sowie Lehrfahrten zu Landes- und Bundesgartenschauen. Im Jahre 1978 stiftete der Verein dem Friedhof eine Blumenschale, welche sich am Eingang des Friedhofes befindet. Diese wird mit viel Mühe bepflanzt und gepflegt.

Die „normalen“ Jahresausflüge sind bei vielen Mitgliedern noch lebhaft in Erinnerung. Als Beispiel sei der Ausflug am 16. August 1957 erwähnt, an welchem 56 Personen bei einer Abfahrtszeit gegen 3 Uhr in der Früh teilgenommen haben. Die Fahrt ging zu den Königsschlössern.
 
Als wichtige Vereinsaktivität sei noch die Beteiligung an den Straßenfesten erwähnt. Dabei gab es beim ersten 1981 beim Obst- und Gartenbauverein eine Rosenkönigin. Beim Straßenfest 1984 muss wiederum ein Name erwähnt werden, nicht weil dies seine einzige Vereinstat gewesen wäre, sondern weil es eine herausragende Leistung gewesen ist. So organisierte der damalige 1. Vorstand Herbert Seitz die Herstellung und den Verkauf von 60 Zucker und Streuselkuchen sowie 2900 Maultaschen – mit der Unterstützung wiederum sehr zahlreicher Helferinnen, welche alles selbst hergestellt hatten! Von diesem Ereignis wird noch lebhaft bis heute erzählt!
 
Seit 1988 veranstaltete man mit den anderen OGV aus Keltern mehrere Gemeinschaftsveranstaltungen, wie z.B.
Eene Veranstaltung mit dem Thema „Feuerbrand, was tun ?“ mit H. Wundermann.
Weiterhin wurde die Saftherstellung in Niebelsbach organisiert. Oder auch der Vortrag von Herrn Tescher zum Thema Heilkräuter veranstaltet.
 
Zum 75. Jubiläum wurde angefangen im Gewann Maßholder einen Lehrgarten anzulegen. Hinter dieser Idee stand u.a. der Gedanke auch jungen Mitbürgerinnen und Mitbürgern durch gezielte Anschauungsbeispiele die Möglichkeiten des resistenten Anbaus von Kern- und Beerenobst vorzustellen und damit Interesse zu wecken.

Das Vorhaben scheiterte jedoch fast an der behördlich festgelegten Zaunhöhe, die nicht mit den Rehen abgesprochen war, obwohl nur diese abgehalten werden sollten.

Der Lehrgarten ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Vereinslebens geworden und es fanden dort zahlreiche Schnittkurse und Veranstaltungen statt.

Mit der Auflösung der Obstbaugenossenschaft zum 31.12.2012 wurde leider auch die Obsthalle verkauft und dem Verein ein Ort für Veranstaltungen aller Art genommen. Aus heutiger Sicht würde man sicherlich nach einer besseren Lösung suchen und nicht vorschnell solch ein Juwel veräußern.


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